Photovoltaik einfach erklärt: Alles Wichtige über Solaranlagen

Sonnenlicht direkt in nutzbaren Strom umwandeln – das klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Photovoltaik wandelt mithilfe von Solarzellen das Sonnenlicht durch den photoelektrischen Effekt in elektrische Energie um, die dann über einen Wechselrichter als nutzbarer Haushaltsstrom zur Verfügung steht. Diese Technologie macht es möglich, Lichtenergie direkt in elektrische Spannung zu erzeugen und dabei völlig emissionsfrei eigenen Strom zu produzieren.

Viele Menschen fragen sich, wie genau diese moderne Technik funktioniert und ob sich eine Solaranlage für sie lohnt. Die gute Nachricht: Die Grundprinzipien sind deutlich einfacher zu verstehen, als man zunächst denken könnte. Von der Funktionsweise der Solarzellen über die verschiedenen Anlagentypen bis hin zu Fragen rund um Eigenverbrauch und Einspeisung gibt es einige wichtige Aspekte zu beachten.

Dieser Ratgeber erklärt Schritt für Schritt, wie Photovoltaikanlagen Sonnenlicht in nutzbaren Wechselstrom umwandeln und welche Komponenten dafür nötig sind. Außerdem geht es um die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten und wichtige Faktoren, die den Stromertrag beeinflussen können.

Was ist Photovoltaik?

Photovoltaik wandelt Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom um durch spezielle Solarzellen. Diese erneuerbare Energie unterscheidet sich von der Warmwassererzeugung durch Solarthermie und hat sich seit ihrer Entdeckung kontinuierlich weiterentwickelt.

Funktionsweise im Überblick

Photovoltaikanlagen wandeln Sonnenlicht in elektrische Energie um durch einen physikalischen Prozess. Die Solarmodule bestehen aus vielen einzelnen Solarzellen.

Das Sonnenlicht regt Elektronen in den Solarzellen an, sich zu bewegen. Dabei entsteht elektrischer Strom in Form von Gleichstrom.

Der Umwandlungsprozess erfolgt in drei Schritten:

Lichtaufnahme: Solarzellen absorbieren Photonen aus dem Sonnenlicht
Elektronenbewegung: Elektronen werden aus ihrer Position gelöst und bewegen sich
Stromerzeugung: Die Bewegung erzeugt elektrischen Gleichstrom

Ein Wechselrichter wandelt den Gleichstrom zu Wechselstrom um, damit man den Solarstrom im Haushalt nutzen kann. Ohne diese Umwandlung wären die meisten Haushaltsgeräte nicht kompatibel.

Die wichtigsten Komponenten einer Photovoltaikanlage:

Solarmodule mit Solarzellen
Wechselrichter
Verkabelung
Montagesystem

Unterschied zu Solarthermie

Viele verwechseln Photovoltaik mit Solarthermie, obwohl beide Technologien völlig unterschiedlich funktionieren. Photovoltaik erzeugt elektrische Energie, während Solarthermie Wärme produziert.

Photovoltaik nutzt Solarzellen zur direkten Stromerzeugung. Die Module sind meist dunkelblau oder schwarz und haben eine glatte Oberfläche.

Solarthermie verwendet Kollektoren zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung. Diese Anlagen haben oft Rohrleitungen und einen Wärmetauscher.

AspektPhotovoltaikSolarthermie
ZweckStromerzeugungWärmeerzeugung
ProduktElektrische EnergieWarmes Wasser
TechnikSolarzellenKollektoren
SpeicherBatterienWarmwasserspeicher

Beide Technologien nutzen Sonnenenergie als erneuerbare Energie, aber für verschiedene Anwendungen im Haushalt.

Historische Entwicklung

Die Geschichte der Photovoltaik beginnt bereits im 19. Jahrhundert mit wichtigen wissenschaftlichen Entdeckungen. Der photoelektrische Effekt wurde 1839 von Alexandre Edmond Becquerel entdeckt.

1954 entwickelten Forscher bei Bell Laboratories die erste praktische Silizium-Solarzelle. Diese erreichte einen Wirkungsgrad von etwa 6 Prozent.

Die Raumfahrt trieb die Entwicklung in den 1960er Jahren stark voran. Satelliten benötigten eine zuverlässige Stromquelle im Weltraum, wo Solarzellen ideal funktionieren.

In den 1970er Jahren begannen erste kommerzielle Anwendungen auf der Erde. Die Ölkrise verstärkte das Interesse an erneuerbaren Energien erheblich.

Wichtige Meilensteine:

1980er: Erste größere Solarparks entstehen
1990er: Förderung privater Dachanlagen beginnt
2000er: Massive Kostensenkung durch Massenproduktion
2010er: Photovoltaik wird zur günstigsten Stromquelle

Heute gehört Photovoltaik zu den wichtigsten Technologien für saubere Energiegewinnung weltweit.

Wie funktioniert eine Photovoltaikanlage?

Eine Photovoltaikanlage verwandelt Sonnenlicht durch den photoelektrischen Effekt in elektrische Energie. Der produzierte Gleichstrom wird über einen Wechselrichter in nutzbaren Wechselstrom umgewandelt, während ein Energiemanager den optimalen Verbrauch steuert.

Der photoelektrische Effekt

Solarzellen bestehen hauptsächlich aus Silizium und nutzen den photoelektrischen Effekt zur Stromerzeugung. Wenn Sonnenlicht auf die Solarzelle trifft, werden Elektronen im Silizium freigesetzt.

Diese freien Elektronen bewegen sich durch das Material und erzeugen einen elektrischen Strom. Das Sonnenlicht bringt die Elektronen in den Solarzellen in Bewegung und erzeugt Gleichstrom.

Funktionsweise im Detail:

Photonen treffen auf die Siliziumschicht
Elektronen werden aus ihren Bindungen gelöst
Ein elektrisches Feld trennt positive und negative Ladungen
Gleichstrom fließt zwischen den Kontakten

Mehrere Solarzellen sind zu Modulen zusammengeschaltet, um die Spannung und Leistung zu erhöhen. Die Module werden dann zu größeren Einheiten verbunden.

Von Gleichstrom zu Wechselstrom

Der von den Solarmodulen erzeugte Gleichstrom muss in Wechselstrom umgewandelt werden, da Haushaltsgeräte Wechselstrom benötigen. Diese Aufgabe übernimmt der Wechselrichter.

Der Wechselrichter ist das Herzstück jeder Photovoltaikanlage. Er wandelt den 12V oder 24V Gleichstrom in 230V Wechselstrom um.

Technische Eigenschaften:

Eingangsspannung: 200-800V Gleichstrom
Ausgangsspannung: 230V Wechselstrom
Frequenz: 50 Hz
Wirkungsgrad: 95-98%

Moderne Wechselrichter überwachen zusätzlich die Anlagenleistung. Sie erkennen Störungen und schalten sich bei Problemen automatisch ab.

Die Umwandlung erfolgt über elektronische Schaltkreise, die den kontinuierlichen Gleichstrom in pulsierenden Wechselstrom verwandeln.

Die Rolle des Energiemanagements

Ein Energiemanager optimiert den Stromverbrauch und koordiniert alle Komponenten der Photovoltaikanlage. Er entscheidet, wann Strom verbraucht, gespeichert oder ins Netz eingespeist wird.

Hauptfunktionen des Energiemanagers:

Überwachung der Stromproduktion
Steuerung des Eigenverbrauchs
Batterieladung koordinieren
Einspeisung ins Netz regeln

Der Stromzähler misst sowohl den eingespeisten als auch den bezogenen Strom. Moderne Smart Meter kommunizieren direkt mit dem Energiemanager.

Bei Überschussproduktion lädt das System zuerst die Batterie. Erst wenn diese voll ist, wird der restliche Strom ins öffentliche Netz eingespeist.

Das Energiemanagement maximiert den Eigenverbrauch und reduziert die Stromkosten. Es berücksichtigt dabei Verbrauchsgewohnheiten und Wetterprognosen.

Die wichtigsten Komponenten einer PV-Anlage

Eine PV-Anlage besteht aus Solarmodulen, einer Unterkonstruktion, einem Wechselrichter, PV-Kabeln und verschiedenen Zählern. Die Module wandeln Sonnenlicht in Gleichstrom um, während der Wechselrichter diesen in nutzbaren Wechselstrom transformiert.

Solarmodule und ihre Bauarten

Solarmodule sind das Herzstück der Photovoltaikanlage und fangen Sonnenstrahlen auf. Sie wandeln diese direkt in Gleichstrom um durch den sogenannten Photoeffekt.

Die Solarzelle ist die Grundbaueinheit einer PV-Anlage. Typischerweise aus Silizium gefertigt, kann sie Lichtphotonen absorbieren und in elektrische Ladung umwandeln.

Monokristalline Module:

Hergestellt aus einzelnen, hochreinen Siliziumkristallen
Höhere Effizienz, besonders bei starker Sonneneinstrahlung
Etwas teurer in der Anschaffung

Polykristalline Module:

Bestehen aus vielen Siliziumkristallen
Kostengünstiger als monokristalline Varianten
Weniger effizient bei diffusem Licht

Moderne Module erreichen Leistungen von bis zu 445 Watt Nennleistung. Hochwertige Module bieten Garantien von bis zu 30 Jahren.

Der Wechselrichter

Die 2 wichtigsten Bestandteile sind Photovoltaikmodule und Wechselrichter, welcher den ankommenden Solarstrom in Wechselstrom umwandelt. Der Wirkungsgrad liegt bei etwa 98 Prozent.

Ohne den Wechselrichter können Hausbesitzer den Strom vom Dach nicht im Haushalt nutzen. Er wandelt den erzeugten Gleichstrom möglichst verlustfrei in Wechselstrom um.

Wichtige Eigenschaften:

Hohe Effizienz und Zuverlässigkeit
Abstimmung auf die spezifischen Anforderungen der Anlage
Kapazität muss zur Anlagenleistung passen

Wechselrichter sind mit MPP-Trackern (Maximum Power Point) ausgestattet. Diese sorgen dafür, dass die Solaranlage so viel Leistung wie möglich erzielt, besonders bei Verschattungen.

Stromspeicher und Batteriespeicher

Ein Stromspeicher nimmt die Energie aus der Photovoltaikanlage auf. Er ermöglicht die flexible Nutzung, wann immer Strom benötigt wird – unabhängig vom aktuellen Sonnenlicht.

Der Batteriespeicher erhöht den Eigenverbrauch erheblich. Dadurch nutzen Anlagenbesitzer Solarstrom auch am Abend oder in der Nacht, was die Wirtschaftlichkeit der gesamten Anlage verbessert.

Vorteile von Stromspeichern:

Höhere Autarkie vom öffentlichen Stromnetz
Reduzierte Stromkosten durch weniger Netzbezug
Nutzung von Solarstrom rund um die Uhr

Moderne Batteriespeicher verwenden meist Lithium-Eisenphosphat-Technologie. Diese bietet hohe Sicherheit, Leistung und extreme Be- und Entladeleistungen für den täglichen Gebrauch.

Montagesysteme und Unterkonstruktionen

Die Unterkonstruktion verankert die PV-Anlage mit dem Hausdach. Für die Installation braucht es entsprechende Konstruktionen und professionelle Verkabelung.

Bei der Auf-Dach-Montage sind Schienen und Halterungen nötig. Diese Unterkonstruktion muss korrosionsbeständig und stabil sein – oft aus Aluminium oder Edelstahl gefertigt.

Komponenten des Montagesystems:

Schienen für die Modulbefestigung
Dachhaken zur Verankerung
Klemmen für sichere Modulbefestigung
MC4-Stecker für zuverlässige Verbindungen

Die Verkabelung unterscheidet sich in DC- und AC-Bereiche. Module sind in Strings geschaltet, um Gleichstrom zu sammeln. Vom Wechselrichter führt AC-Verkabelung zum Hausnetz für den sicheren Netzanschluss.

Anwendungsformen und Typen von Photovoltaikanlagen

Photovoltaikanlagen lassen sich nach ihrem Installationsort in drei Hauptkategorien unterteilen. Dachanlagen dominieren bei Privathaushalten, während Freiflächenanlagen für große Solarparks genutzt werden.

Dachanlagen: Aufdach und Indach

Dachanlagen sind die häufigste Form von Photovoltaikanlagen für Eigenheimbesitzer. Dachanlagen werden auf dem Dach oder als Teil des Daches installiert.

Aufdach-Anlagen werden über die bestehende Dacheindeckung montiert. Die Solarmodule sitzen auf einem Montagesystem, das mit dem Dach verschraubt wird. Diese Variante ist kostengünstiger und einfacher zu installieren.

Indach-Anlagen ersetzen Teile der Dacheindeckung komplett. Die Solarmodule werden direkt in die Dachfläche integriert und übernehmen gleichzeitig die Funktion von Dachziegeln oder -steinen.

Beide Systeme benötigen einen Wechselrichter und einen Stromzähler für die Einspeisung. Aufdach-Systeme kosten etwa 1.200-1.500 Euro pro kWp, während Indach-Anlagen 200-400 Euro mehr kosten.

Die Wahl hängt von Budget, Ästhetik und Dachzustand ab. Aufdach eignet sich für bestehende Dächer, Indach für Neubauten oder Dachsanierungen.

Freiflächenanlagen und Solarparks

Freiflächenanlagen werden auf großen, offenen Flächen errichtet und erzeugen Strom im Megawatt-Bereich. Sie bilden das Rückgrat der gewerblichen Solarenergie.

Diese Anlagen nutzen spezielle Montagesysteme, die die Solarmodule optimal zur Sonne ausrichten. Die Module werden meist in Reihen aufgestellt, mit ausreichend Abstand für Wartung und Verschattungsvermeidung.

Typische Standorte sind ehemalige Deponien, Konversionsflächen oder landwirtschaftlich benachteiligte Gebiete. Die Anlagen benötigen mindestens 1-2 Hektar Fläche für wirtschaftlichen Betrieb.

Solarparks haben deutlich niedrigere Kosten pro kWp als Dachanlagen – oft unter 800 Euro pro kWp. Sie erreichen höhere Erträge durch optimale Ausrichtung und professionelle Wartung.

Der erzeugte Strom wird über Transformatorstationen ins Mittel- oder Hochspannungsnetz eingespeist. Moderne Anlagen verfügen über intelligente Überwachungssysteme und Fernwartung.

Spezielle Systeme: Agri-PV & Floating-PV

Agri-Photovoltaik kombiniert Landwirtschaft mit Stromerzeugung auf derselben Fläche. Die Solarmodule werden erhöht installiert, sodass darunter weiterhin Feldfrüchte angebaut werden können.

Diese Doppelnutzung bringt mehrere Vorteile: Landwirte erhalten zusätzliche Einnahmen durch Stromverkauf. Die Module spenden Schatten und reduzieren Wasserverdunstung. Bestimmte Pflanzen profitieren sogar vom Halbschatten.

Floating-PV-Anlagen schwimmen auf Gewässern wie Baggerseen oder Reservoirs. Das Wasser kühlt die Module, was den Wirkungsgrad um 5-10% steigert.

Die schwimmenden Solaranlagen reduzieren Wasserverdunstung und Algenwachstum. Sie benötigen keine wertvollen Landflächen und haben oft weniger Genehmigungshürden als Landanlagen.

Beide Technologien sind noch relativ neu, gewinnen aber schnell an Bedeutung. Sie ermöglichen Photovoltaik-Ausbau ohne Flächenkonkurrenz zur Landwirtschaft oder Naturschutz.

Einspeisung, Eigenverbrauch und Vergütung

Photovoltaikanlagen können überschüssigen Strom ins Netz einspeisen und dafür eine staatliche Vergütung erhalten. Gleichzeitig senkt der Eigenverbrauch die Stromkosten erheblich.

Stromzähler und Zweirichtungszähler

Ein herkömmlicher Stromzähler misst nur den Stromverbrauch aus dem Netz. Bei Photovoltaikanlagen benötigt man einen Zweirichtungszähler, der sowohl den bezogenen als auch den eingespeisten Strom erfasst.

Der Zweirichtungszähler registriert die elektrische energie in beide Richtungen. Er misst, wie viel Strom die Anlage ins öffentliche Netz einspeist und wie viel Strom aus dem Netz bezogen wird.

Moderne digitale Stromzähler zeigen beide Werte getrennt an. Sie ermöglichen eine genaue Abrechnung zwischen Eigenverbrauch und Einspeisung.

Der Netzbetreiber ist gesetzlich verpflichtet, den Zweirichtungszähler zu installieren. Die Kosten dafür trägt meist der Anlagenbetreiber.

Einspeisevergütung

Die Einspeisevergütung ist eine staatliche Förderung für Solarstrom, der ins öffentliche Netz eingespeist wird. Sie wird für 20 Jahre garantiert und richtet sich nach dem Inbetriebnahmedatum der Anlage.

Aktuelle Vergütungssätze (2024):

AnlagengrößeTeileinspeisungVolleinspeisung
Bis 10 kWp8,2 ct/kWh13,0 ct/kWh
Bis 40 kWp7,1 ct/kWh10,9 ct/kWh
Bis 100 kWp5,8 ct/kWh10,9 ct/kWh

Bei der Teileinspeisung wird nur überschüssiger Strom eingespeist. Bei der Volleinspeisung geht der gesamte erzeugte Strom ins Netz.

Die Volleinspeisung wird höher vergütet, da sie den Netzausbau stärker unterstützt. Anlagenbetreiber können beide Modelle kombinieren, indem sie zwei separate Anlagen installieren.

Optimierung des Eigenverbrauchs

Der Eigenverbrauch reduziert die Stromkosten deutlich stärker als die Einspeisevergütung. Während Haushalte etwa 30-35 Cent pro kWh für Netzstrom zahlen, liegt die Einspeisevergütung nur bei 7-13 Cent pro kWh.

Strategien zur Eigenverbrauchsoptimierung:

Stromverbrauch in die Mittagsstunden verlagern
Energieintensive Geräte bei Sonnenschein betreiben
Batteriespeicher für die Abend- und Nachtstunden

Ein Energiemanager kann den Stromverbrauch automatisch steuern. Er schaltet Geräte wie Waschmaschinen oder Wärmepumpen ein, wenn die Solaranlage viel Strom produziert.

Ohne Optimierung liegt der Eigenverbrauchsanteil meist bei 20-30%. Mit gezielten Maßnahmen lässt er sich auf 50-70% steigern.

Wichtige Einflussfaktoren auf den Solarstrom-Ertrag

Die Leistung einer Photovoltaikanlage hängt von verschiedenen technischen und umweltbedingten Faktoren ab. Sonneneinstrahlung, Modulausrichtung und Wartung bestimmen maßgeblich, wie viel Strom die Anlage tatsächlich produziert.

Sonneneinstrahlung und Ausrichtung

Die Sonneneinstrahlung variiert stark je nach Standort und Jahreszeit und bildet die wichtigste Grundlage für den Ertrag. Sie wird in kWh/m² gemessen und bestimmt das Potenzial der Anlage direkt.

Optimale Ausrichtung bedeutet in Deutschland eine Südausrichtung der Module. Der Neigungswinkel sollte zwischen 30 und 40 Grad liegen, um die maximale Sonneneinstrahlung zu nutzen.

Die Moduleffizienz moderner Photovoltaik-Anlagen erreicht heute über 20 Prozent. Hochwertige Module wandeln mehr Sonnenlicht in Strom um als ältere Technologien.

Verschattung reduziert den Ertrag erheblich. Schon kleine verschattete Bereiche können die Leistung des gesamten Moduls beeinträchtigen, da die Zellen in Reihe geschaltet sind.

Die Temperatur beeinflusst die Leistung negativ. Pro Grad über 25°C sinkt die Modulleistung um etwa 0,4-0,5 Prozent.

Wartung und Lebensdauer

Regelmäßige Reinigung der Module erhöht den Ertrag spürbar. Staub, Laub oder Vogelkot reduzieren die Lichtdurchlässigkeit und damit die Stromproduktion.

Die Lebensdauer von Photovoltaikanlagen beträgt normalerweise 25 bis 30 Jahre. In dieser Zeit sinkt die Leistung langsam, meist um etwa 0,5 Prozent pro Jahr.

Systemverluste entstehen durch Wechselrichter, Kabel und Alterung. Moderne Wechselrichter erreichen Wirkungsgrade über 95 Prozent, aber auch kleine Verluste summieren sich.

Die Überwachung der Anlage hilft dabei, Probleme früh zu erkennen. Viele Systeme bieten heute Apps zur Kontrolle der täglichen Erträge.

Professionelle Wartung alle paar Jahre sichert die optimale Funktion. Dabei prüfen Fachleute Verbindungen, Wechselrichter und die mechanische Befestigung.

Kosten und Wirtschaftlichkeit

Die Anschaffungskosten für Photovoltaik sind in den letzten Jahren deutlich gesunken. Eine typische Hausanlage kostet heute zwischen 1.200 und 1.800 Euro pro Kilowatt installierter Leistung.

Stromkosten werden durch Eigenverbrauch reduziert. Jede selbst verbrauchte Kilowattstunde spart die aktuellen Strompreise von etwa 30 bis 40 Cent.

Die Einspeisevergütung garantiert feste Preise für 20 Jahre. Neue Anlagen erhalten derzeit etwa 8 bis 13 Cent pro eingespeister Kilowattstunde.

Als erneuerbare Energie trägt Photovoltaik zum Klimaschutz bei. Eine durchschnittliche Hausanlage vermeidet jährlich etwa 2 bis 4 Tonnen CO₂-Emissionen.

Die Amortisationszeit beträgt meist 8 bis 12 Jahre. Danach produziert die Anlage praktisch kostenlosen Strom für weitere 15 bis 20 Jahre.

Häufig gestellte Fragen

Die Funktionsweise von Photovoltaikanlagen wirft oft Fragen zur Stromerzeugung durch Solarzellen und zur Einspeisung ins Netz auf. Viele Menschen möchten auch verstehen, wie sich diese Technologie von anderen erneuerbaren Energien unterscheidet und welche Rolle Speichersysteme spielen.

Was ist eine Photovoltaikanlage und wie erzeugt sie Strom?

Eine Photovoltaikanlage besteht aus mehreren Solarmodulen, die auf dem Dach oder an anderen geeigneten Stellen installiert werden. Diese Module enthalten viele einzelne Solarzellen, die meist aus Silizium bestehen.

Die Anlage nutzt den photoelektrischen Effekt, um Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom umzuwandeln. Wenn Sonnenstrahlen auf die Solarzellen treffen, werden Elektronen in Bewegung gesetzt und erzeugen dabei elektrischen Strom.

Der entstehende Gleichstrom wird über einen Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt. So kann er direkt im Haushalt verwendet oder ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden.

Können Sie die Funktionsweise einer Solarzelle einfach erklären?

Eine Solarzelle funktioniert nach dem Prinzip, dass Sonnenlicht auf Siliziumschichten trifft und Elektronen mit zusätzlicher Energie versorgt. Diese angeregten Elektronen können sich freier bewegen als zuvor.

Der spezielle Aufbau der Solarzelle zwingt die Elektronen dazu, sich alle in eine bestimmte Richtung zu bewegen. Diese geordnete Bewegung der Elektronen ist genau das, was man als elektrischen Strom bezeichnet.

Die Solarzelle besteht aus zwei verschiedenen Siliziumschichten mit unterschiedlichen elektrischen Eigenschaften. An der Grenze zwischen diesen Schichten entsteht ein elektrisches Feld, das die Elektronen in eine Richtung lenkt.

Wie wird der durch Photovoltaik gewonnene Strom ins Stromnetz eingespeist?

Der von den Solarmodulen erzeugte Gleichstrom fließt zunächst zu einem Wechselrichter. Dieser wandelt den Gleichstrom in Wechselstrom mit 230 Volt um, damit er mit dem öffentlichen Stromnetz kompatibel ist.

Ein Stromzähler misst, wie viel Strom ins Netz eingespeist wird. Moderne Anlagen verwenden oft einen bidirektionalen Zähler, der sowohl eingespeisten als auch bezogenen Strom erfasst.

Die Einspeisung erfolgt automatisch, wenn mehr Strom produziert wird, als gerade im Haushalt verbraucht wird. Der Netzbetreiber nimmt den überschüssigen Strom ab und vergütet ihn nach festgelegten Tarifen.

Wie unterscheidet sich die Photovoltaik-Technologie von anderen erneuerbaren Energien?

Photovoltaik wandelt Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom um, ohne bewegliche Teile oder thermische Prozesse. Das unterscheidet sie von Windkraftanlagen, die mechanische Energie nutzen, oder von Solarthermie, die Wärme erzeugt.

Die Technologie arbeitet völlig geräuschlos und benötigt keine Brennstoffe oder Kühlwasser. Im Gegensatz zu Wasserkraft oder Biomasse ist sie nicht auf bestimmte geografische Gegebenheiten oder Rohstoffe angewiesen.

Photovoltaikanlagen können in verschiedenen Größen installiert werden – von kleinen Balkonkraftwerken bis zu großen Solarparks. Diese Flexibilität macht sie besonders vielseitig einsetzbar.

Was ist der Unterschied zwischen einer Photovoltaikanlage mit und ohne Speicher?

Eine Photovoltaikanlage ohne Speicher speist überschüssigen Strom direkt ins öffentliche Netz ein. Der erzeugte Strom kann nur dann genutzt werden, wenn gleichzeitig Verbrauch im Haushalt stattfindet.

Mit einem Batteriespeicher kann der tagsüber erzeugte Strom für die Abend- oder Nachtstunden aufbewahrt werden. Das erhöht die Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz erheblich.

Anlagen mit Speicher ermöglichen einen höheren Eigenverbrauchsanteil des selbst erzeugten Stroms. Dadurch sinkt die Abhängigkeit von steigenden Strompreisen und die Wirtschaftlichkeit der Anlage verbessert sich oft.

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